Stadtteil Auf der Horst
Der Stadtteil „Auf der Horst“ mit ca. 7.500 Einwohnern entstand in den 1960er Jahren, um für die Stadt Hannover den Bedarf an (unter anderem geförderten) Wohnungen zu decken, für die sonst kaum geeignete Flächen zur Verfügung standen. Der Standort Garbsen war damals hierfür wegen seiner Nähe zu den Industriearbeitsplätzen bei Volkswagen, Continental und Varta gut geeignet. Die Gemeinde Garbsen stellte hierfür ein ca. 80 ha großes Baugelände zwischen der Autobahn und dem Mittellandkanal zur Verfügung. Die Bebauung wurde 1968 abgeschlossen.
Das städtebauliche Konzept des Stadtteils sah eine Mischung aus Geschosswohnungsbau, Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Handels- und Dienstleistungseinrichtungen vor. In kurzer Zeit entstand ein eigenständiger Stadtteil mit über 4.000 Wohnungen. Gewerbliche Arbeitsplätze wurden in dem Stadtteil nicht vorgesehen, es wurden aber Einrichtungen der Infrastruktur wie Kirchen, Kindergärten, Schulen sowie ein Schwimmbad errichtet. Weiterhin wurden zwei Zentren zur Nahversorgung geschaffen. Noch heute weist das Sanierungsgebiet eine einheitliche städtebauliche Gesamtstruktur auf.
Die Wohngebäude im Geschosswohnungsbau im Sanierungsgebiet befinden sich heute überwiegend im Eigentum von zwei Wohnungsunternehmen. Einige weitere Geschosswohnungsbauten im Stadtteil befinden sich in Besitz von Wohneigentümergemeinschaften. Außerdem gibt es im Stadtteil Einfamilien- und Reihenhäuser, die sich in Privatbesitz befinden.
Aktuell leben im Stadtteil Auf der Horst rund 7.500 Menschen, 1993 waren es noch ca. 8.000 Menschen. Die hohe Bevölkerungsdichte über 1.500 Einwohner/km2 unterstreicht den urbanen Charakter des Stadtteils. Die Bevölkerung Auf der Horst ist jung - es leben viele Kinder und Jugendliche im Stadtteil. In vielen Haushalten lebt mehr als ein Kind. Die hohe Anzahl an Kindern und Jugendlichen schlägt sich auch in Bedarfen nach entsprechender Infrastruktur nieder – seien es Spielplätze, Plätze in Krippen oder Kindergärten, oder Plätze in Grund- und weiterführenden Schulen.
In den vergangenen Jahrzehnten war der Stadtteil Auf der Horst aufgrund er vergleichsweise günstigen Mieten auch ein wichtiger Wohnort für einkommensschwächere Haushalte. Ein hoher Anteil der Mietwohnungen war mietpreisgebunden (Sozialwohnungen). Heute gibt es keine Sozialwohnungen mehr, da die Bindungen für diese Wohnungen ausgelaufen sind. Dennoch ist der Stadtteil Auf der Horst nach wie vor einer der Stadtteile Garbsens, in dem die Mieten vergleichsweise niedrig sind. Daher ist er als Wohnort für Familien und einkommensschwächere Menschen attraktiv.
Aufgrund seiner Geschichte weist der Stadtteil eine hohe Vielfalt an Nationalitäten auf. 76% der Menschen Auf der Horst haben einen Migrationshintergrund, fast 39 % besitzen nicht die deutsche Staatsbürgerschaft. Das Thema des Zusammenlebens von Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen, ethnischen und religiösen Hintergründen ist damit prägend für den Stadtteil.